Meldung vom:
»Schwerer ist es, das Gedächtnis der Namenlosen zu ehren als das der Berühmten.
Dem Gedächtnis der Namenlosen ist die historische Konstruktion geweiht.«
(Walter Benjamin)
Walter Benjamin nahm sich 1940 auf der Flucht vor den deutschen Nationalsozialisten in Portbou das Leben. Begleitet vom Walter Benjamin Archiv und KUNSTWELTEN, dem Vermittlungsprogramm der Akademie der Künste, setzten sich Abiturientinnen des Berliner Rosa-Luxemburg-Gymnasiums mit Leben und Werk Benjamins auseinander und folgten vom 18. bis 23. September 2021 seinen Spuren über die Pyrenäen. Sophie Narrs Dokumentarfilm dieser Reise wird nun erstmals in Jena gezeigt. Narr hat in eindrücklichen Bildern die verschiedenen Stationen der Reise, den Besuch des Gedenkorts „Passagen“ mit dem von Dani Karavan geschaffenen Mahnmal in Portbou, den Weg über die Pyrenäen und die Gespräche vor Ort festgehalten – Gespräche über das historische Geschehen und die Bedeutung von Flucht und Exil heute.
Auf die Filmvorführung folgt ein von Helmut Hühn (Jena) und Marcel Kröner (Berlin) moderiertes Gespräch mit der Regisseurin Sophie Narr, an dem sich einige der mitgereisten Abiturientinnen des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums Berlin und Studierende der Friedrich-Schiller-Universität Jena beteiligen werden.
Die Filmemacherin Sophie Narr war Stipendiatin der JUNGEN AKADEMIE 2009 (Film- und Medienkunst) und führt seitdem immer wieder Filmwerkstätten mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen des Akademie-Vermittlungsprogramms durch.
Das Projekt der Schülerinnen des Berliner Rosa-Luxemburg-Gymnasiums entstand auf Initiative von Akademie-Präsidentin und Filmemacherin Jeanine Meerapfel und ist das Ergebnis einer besonderen Zusammenarbeit zwischen KUNSTWELTEN, dem von Marion Neumann geleiteten Programm für kulturelle Vermittlung der Akademie der Künste, und dem von Erdmut Wizisla geleiteten Walter Benjamin Archiv, einer Einrichtung der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur in der Akademie der Künste. Die Friedrich-Schiller-Universität Jena hat ‒ gemeinsam mit der Internationalen Novalis-Gesellschaft ‒ das Projekt mit dem „Blüthenstaub-Preis“ 2022 ausgezeichnet.
Freitag, 20.10.2023, 17:30 Uhr:
Filmvorführung und Gespräch mit Sophie Narr (Berlin)
Moderation: Helmut Hühn (Jena) & Marcel Kröner (Rosa-Luxemburg-Gymnasium Berlin)