Meldung vom:
„Mir ist das All, ich bin mir selbst verloren,
Der ich noch erst den Göttern Liebling war;
Sie prüften mich, verliehen mir Pandoren,
So reich an Gütern, reicher an Gefahr;
Sie drängten mich zum gabeseligen Munde,
Sie trennen mich, und richten mich zugrunde.“
Mit diesen Versen endet die Marienbader „Elegie“, das „Produkt eines höchst leidenschaftlichen Zustandes“, in dem Goethe im Alter von vierundsiebzig Jahren Karlsbad verlässt.
200 Jahre später, anlässlich Goethes 274. Geburtstag am Montag, den 28. August 2023, lädt Schillers Gartenhaus um 19.30 Uhr zu Lesung und Vortrag von Martin Stiebert ein.
Die Marienbader „Elegie“ bildet das mittlere Gedicht der „Trilogie der Leidenschaft“. Unter diesem Titel fasste Goethe 1827 erstmals drei Gedichte zusammen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten und aus verschiedenen Anlässen in den Jahren 1823 und 1824 entstanden sind: „An Werther“, „Elegie“ und „Aussöhnung“.
„Es erreicht nicht bloß dies Gedicht das Schönste, was er je gemacht hat, sondern übertrifft es vielleicht, weil es die Frische der Phantasie, wie er sie nur je hatte, mit der künstlerischen Vollendung verbindet, die doch nur langer Erfahrung eigen ist.“, urteilt Wilhelm von Humboldt, als erster Leser der eigens von Goethe kalligraphierten und gebundenen Elegie.
Nach Lesung und Vortrag stoßen wir mit einem Glas Wein auf das Geburtstagskind an. Seien Sie herzlich willkommen und feiern Sie mit uns in Schillers Garten! Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Martin Stiebert, der sich zuweilen als „Sprechsteller“ bezeichnet, ist Vorleser und Rezitator und vermag es, kurzweilig und kenntnisreich in Texte anderer einzuführen. Für seine Arbeit wurde er 2007 mit dem Walter-Dexel-Stipendium der Stadt Jena ausgezeichnet.