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Schüler*innen der 12. und 13. Klasse der Jenaplan-Schule tragen ausgewählte Gedichte vor
Gedichte vermögen, wie der Schweizer Literaturwissenschaftler Peter von Matt betont hat, »so unmittelbar zu faszinieren und zu irritieren, zu begeistern und zu verärgern wie keine andere literarische Form.« Im Gedicht gewinnt die Sprache die äußerste Verdichtung ihrer sinnlichen wie intellektuellen Möglichkeiten. 21 Schüler*innen der 12. und 13. Klasse der Jenaplan-Schule in Jena haben sich jeweils ein Gedicht ausgesucht, das sie berührt und beschäftigt hat. Auswählen konnten sie ihr Lieblingsgedicht aus der langen Geschichte der deutschen Literatur vom Mittelalter bis in die Gegenwart.
Gedichte wollen gesprochen, wollen zum Klingen gebracht werden. Wir hören den Klang einzelner Wörter und vernehmen dabei ›Sinn‹: ›Bedeutung‹ beginnt sich für uns zu bilden. Die »vierte Dimension des Gedichts« hat der amerikanische Literaturwissenschaftler Meyer Howard Abrams den Vortrag eines Gedichts genannt. In Zusammenarbeit mit Schillers Gartenhaus und dem Multi-Media-Zentrum der Friedrich-Schiller-Universität Jena sind die Gedichte wiederholt gelesen, bedacht und eingesprochen worden. Zu hören sind sie nun über QR-Codes ‒ begleitet von kurzen Bemerkungen zur Auswahl ‒ auf den Bänken im Schillergarten: ein faszinierendes Hörvergnügen!
Werke von Autor*innen aus fünf Jahrhunderten ‒ von Andreas Gryphius über Johann Wolfgang von Goethe, Ludwig Tieck, Joseph von Eichendorff, Annette von Droste-Hülshoff, Rainer Maria Rilke, Hermann Hesse, Erich Kästner, Bertolt Brecht und Erich Fried bis zu Sarah Marie (*1999) ‒ können vernommen werden: von Mund zu Ohr. Ein Textheft ist im Kassenraum des Gartenhauses erhältlich.
Zur Eröffnung der Ausstellung findet am 22.3.2023 eine Lesung in der Ernst-Abbe-Veranda in Schillers Gartenhaus statt. Der Eintritt ist frei.